Ich will nicht verschweigen, dass es Einschränkungen gab und noch immer gibt: Gewicht damals 82 kg 2020 68 kg heute 72 kg, mehr wird`s nicht.
Meine Füße sind so halb taub; das ist die sog. Polyneuropathie, die bei mir nicht besser wird.
Polyneuropathie nach Krebs kann durch eine Chemotherapie, Strahlentherapie oder den Krebs selbst verursacht werden und äußert sich durch Symptome wie Kribbeln, Taubheit, Schmerzen oder Taubheitsgefühle in Händen und Füßen. Die Nervenschädigung kann auch die Wahrnehmung von Wärme/Kälte, das Gleichgewicht oder die Muskelkraft beeinträchtigen. Die Beschwerden können sich mit der Zeit bessern, aber in manchen Fällen auch dauerhaft bestehen bleiben.
Das ist bei mir heute immer noch da.
Mein Tip: Sofort nach der OP mit der entsprechenden Behandlung anfangen.
Krebspatient*innen mit Taubheitsgefühlen an Füßen und Händen können mithilfe von Physiotherapie, Ergotherapie und Elektrotherapie oder Bädern behandelt werden. Besonders wichtig ist ausreichende Bewegung, wobei das Gewebe wird unterschiedlichen Reizen ausgesetzt wird, sodass sich die Nervenfunktion in den Gliedern erholen kann. Das so genannte Funktionstraining, welches Balanceübungen, sensomotorisches Training, Koordinationstraining, Vibrationstraining und auch Feinmotorikertraining umfasst, hat sich Studien zwecks Symptomlinderung positiv hervorgetan.
Ich muss regelmäßig und auch richtig essen.Ich kann entweder nur trinken oder nur essen. Der Magen ist dafür etwas klein. Die Verwertung des Essens fällt dem Körper zunächst schwer. Dann steigt der Puls, und man hat Herzrasen und hat keine Kraft mehr. Aber man gewöhnt sich an alles und lernt durch Erfahrungen.Ich habe noch nach 5 Jahren das Früh Dumping Syndrom.
Das Frühdumping tritt direkt, d.h. ungefähr 15-30 Minuten nach der Nahrungsaufnahme auf. Da nach der Magenresektion die Pylorusfunktion fehlt, kommt es zur raschen Entleerung des Restmagens mit nachfolgendem hyperosmolaren Nahrungsangebot in der abführenden Schlinge. Durch die Hyperosmolarität kommt es zum massiven Flüssigkeitseinstrom in die Darmlichtung. Die Dehnung der Darmwand führt dann zu einer Erhöhung des Vagotonus, die vasomotorische Störungen bis hin zum Kollaps auslöst.
Wenn ich abends zu spät esse oder falsches, dann quittiert das der Körper in der Nacht mit Husten und/oder mit einem Reflux.
Schlafe ich mit dem Kopf zu niedrig, gibt es Reflux.
Ich habe deshalb ein Bett bei dem ich das Kopfteil per Fernbedienung höher oder niedriger einstellen kann,außerdem hat ein hiesiger Bettenspezialist ( Brümleve Visbek ) bei dem Bett, mit Keilen einen guten Übergang zum Kopfteil für mich angefertigt.
Durch den Verlust der Muskulatur, das Öffnen der rechten Seite des Körpers ( die rechte Lunge muß während der OP raus, damit man an die Speiseröhre kommt) kann es dann weitere körperliche Einschränkungen geben.
Das Atmen fällt mir bei Belastung schwer, deshalb mache ich viel Sport und fahre fast täglich Fahrrad und 2X die Woche geht es ins Fitnessstudio, auch versuche 10.000 Schritte zu gehen.
Reha-Sport habe ich über 1 Jahr lang nach der Behandlung gemacht, kann ich nur empfehlen.
Ich wünsche Ihnen bzw. Ihrem Angehörigen viel Kraft und alles nur erdenklich Gute bei der Wiederherstellung der Gesundheit. Es ist eine lange Zeit von Gefühlsschwankungen, von Aushalten, Hoffen und Kampf gegen den Krebs – aber ich versichere Ihnen, es lohnt sich!



